Tipps
Die Konzeption des Materials und der zugrunde gelegten Prinzipien werden anschaulich im Begleitordner dargestellt.
Prinzipien
Der Konzeption der Materialien haben wir drei Prinzipien zu Grunde gelegt, die jeden zeitgemäßen Unterricht auszeichnen sollten:
Prinzip 1: Das Lernen individualisieren
Ein Kind lernt dann am besten, wenn seinem Lernen möglichst viel individueller Entfaltungsspielraum gegeben wird. Erwachsene können dem Kind das Lernen weder abnehmen noch bestimmte Lernstrategien vorschreiben.
Wenn Kinder heute eingeschult werden, so sind sie nicht alle auf dem gleichen Entwicklungsstand. Experten gehen davon aus, dass die Entwicklungsunterschiede bis zu drei Jahre betragen. Wir finden in einer neuen ersten Klasse Kinder, die bereits lesen können neben Kindern, die bisher noch überhaupt keine Erfahrung mit Schriftsprache gemacht haben. Dieser Umstand verbietet es, von allen Kindern zum gleichen Zeitpunkt das gleiche zu verlangen. Genauso wie wir Kinder nicht mit etwas langweilen dürfen, was sie schon lange können.
Prinzip 2: Die Gemeinschaft stärken
Ein Kind lernt am besten mit und von anderen Kindern.
Aus dem ersten Prinzip darf nicht folgen, dass jedes Kind für sich alleine lernt und vereinsamt. Gerade aus der Gemeinschaft, aus den unterschiedlichen Fähigkeiten und Kenntnissen der Kinder entwickeln sich fruchtbare Lernsituationen.
Prinzip 3: Die Inhalte verbinden
Ein Kind lernt dann am besten, wenn ein Lernprozess nicht isoliert von anderen Prozessen abläuft, sondern auf vielfältige Art mit ihnen verzahnt ist.
Schriftsprache ist nicht Selbstzweck, sondern erfüllt eine Funktion. Kinder lernen dann am besten, wenn sie in ihrem Tun einen Sinn entdecken. Wenn ich etwas über einen Igel herausfinden möchte, dann macht das Lesen in einem Buch Sinn. Wenn ich mir Notizen machen möchte, wenn ich jemandem einen Brief schreiben möchte, wenn ich ins Klassenratbuch schreiben möchte, um ein Problem loszuwerden, dann macht Schreiben Sinn und dann nehme ich auch gerne die Schwierigkeiten auf mich, die das Schreiben Laut für Laut am Anfang noch macht. So sollten im Unterricht alle Fächer nicht für sich, sondern möglichst eng miteinander verzahnt und übergreifend näher gebracht werden.