Tipps

  • Im Begleitordner werden Konzeption des Werkstattunterrichts sowie praktische Tipps ausführlich beschrieben.

Werkstattunterricht

Im Konzept „Anton & Zora“ hat Werkstattunterricht einen großen Stellenwert.

Für offene Unterrichtsformen gibt es verschiedene Namen mit zum Teil leicht abweichenden Konzepten: Freiarbeit, Stationen- oder Projektarbeit und eben Werkstattunterricht. Ihnen allen ist gemeinsam, dass alle Kinder an einem Thema arbeiten, aber nicht gleichzeitig alle das Gleiche machen.

Kinder übernehmen dabei Verantwortung für bestimmte Bereiche, werden hier Experten und sind anderen behilflich. Bei anderen Aufgaben nehmen sie die Hilfe von anderen Kinden aus der Lerngruppe an.

Das Konzept des Werkstattunterrichts ist keine neue Erfindung. Schon seit langem lernen Kinder erfolgreich mit dieser Unterrichtsform. Werkstattunterricht ist allerdings auch mehr als nur die Arbeit in der Werkstatt – mindestens genauso wichtig sind gemeinsame Phasen, das Vorstellen der Ergebnisse, das Diskutieren über Entdeckungen, Thesen, Versuche etc.

So bestehen die Anton-und-Zora-Werkstätten aus zwei Bausteinen: den gemeinsamen Phasen, die mit allen Kindern gemeinsam durchgeführt werden, und den Werkstattaufgaben, die die Kinder in Einzel-, Partner und Gruppenarbeit bearbeiten.

Die Werkstätten für das 3. und 4. Schuljahr haben zusätzlich noch einen weiteren Baustein: Forschen. Hier haben die Kinder die Möglichkeit, sich allein oder in Gruppen mit verschiedenen Themen, die in Zusammenhang mit der Werkstatt stehen, zu beschäftigen.

Der Baustein Werkstattaufgaben hält in der Regel ein größeres Angebot an Aufgaben aus den unterschiedlichsten Bereichen zu einem Thema bereit. Diese Aufgaben sind häufig in sich differenziert angelegt, sodass Kinder mit verschiedenen Kompetenzen die gleiche Aufgabe jeweils auf ihrem Niveau bearbeiten können. Gelegentlich gibt es von Aufgaben auch unterschiedliche, bereits differenziert angelegte Varianten, sodass die Kinder sich aussuchen können, welche sie sich selbst zutrauen. Die Aufgaben einer Werkstatt sollten verschiedene Sozialformen ermöglichen. Neben Aufgaben, die nur in Einzelarbeit erledigt werden können, sollten Angebote bereit stehen, die nur als Partner- oder Gruppenarbeit Sinn machen.

Die Lehrerin hat im Werkstattunterricht eine grundsätzlich andere Rolle als im herkömmlichen, lehrerzentrierten Frontalunterricht. Sie ist Beraterin der Kinder in Lernfragen, Organisatorin der Lernprozesse und unterstützt Kinder, die noch Schwierigkeiten haben, ihren eigenen Lernweg zu steuern. Dabei sollte immer das Prinzip der minimalen Hilfe im Vordergrund stehen.

Zu den „Anton & Zora“-Materialien für die Eingangsstufe (Klasse 1/2) gehören zwanzig verschiedene Werkstätten. Für die Aufbaustufe (Klasse 3/4) sind ebenfalls Werkstätten entstanden, die regelmäßig erweitert werden.